Sprecherin: Monika Vooren - Email monika.vooren@t-online.de
Die Gärtner*innen treffen sich jeden Dienstag und jeden Freitag Nachmittag im Garten an der Arche. Zu tun gibt es immer viel.
Hacken, mähen, Mulchen, ernten, quatschen, wässern....
Ein Mal im Monat findet das Gartenplenum statt. Hier bespricht die Gruppe welche Tätigkeiten anstehen, welche Besorgungen gemacht werden und welche Veranstaltungen anstehen.
Mehr Fotos und Infos unter Facebook: VestGarten Recklinghausen
Via Mail an: vestgarten@posteo.de
Ein Rückblick
Es begann mit einem von Heinz-Jürgen Karsch durchgeführten VHS-Kurs zum Thema „urban gardening“ im September 2015. Dieser Kurs beinhaltete einige Vorträge, Diskussionen und eine ganztägige
Exkursion zu verschiedenen Gartenprojekten im Ruhrgebiet. Die Gruppe traf bestehende Initiativen und besichtigte bestehende bürgergetragene Projekte des urban gardening und der
„solidarischen Landwirtschaft“.
Interesse und Begeisterung war damit bei einer Menge der Teilnehmer geweckt.
Im Winter plante die Gruppe vorausschauend alle notwendigen Arbeiten. Es wurden Sach- und Finanzmittel eingeworben, aber vor allem ein passendes Gelände gesucht. Gefunden wurde es im Frühjahr
2016! Die katholische Kirche stellte ihr Grundstück neben der Arche kostenlos zur Verfügung. Ein besonderer Dank dafür an Herrn Voigt, der das möglich gemacht hat. Urban gardening in
Recklinghausen konnte starten!
Zur Organisation stellte die Gruppe zunächst einige Kriterien auf:
Der Ort:
ein offen zugänglicher Garten ohne Einzäunung mit Angeboten zum Verweilen
> Die Organisation: eine offene Gruppe mit flachen Strukturen - Entscheidungsfindung auf Mehrheitsbasis; gemeinsam arbeiten, voneinander lernen und miteinander genießen
> Teilnehmer: alle Altersgruppen und Ethnien; die Zusammenarbeit mit Quartiers- Einrichtungen (Schule, KiTa, Kirche, Altenheimen) wird angestrebt
> Gartenarbeit: gemeinschaftlich organisiert; wer mitarbeitet, partizipiert an der Ernte
Das Gartenkonzept:
>Mischung aus Blumen-, Gemüse- und Obstflächen als Beitrag zur Eigenversorgung; Vermeidung von Mineraldüngern/Chemie
> Verwendung insbesondere saatgutfester und alter Sorten
> soweit möglich (Wieder-)Verwendung von Altmaterialien sowie von Regenwasser für die Bewässerung
Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit des Projektes waren von Beginn an das Ziel und werden - wie wir heute wissen - auch konsequent umgesetzt.
Die echte Gartenarbeit begann im April 2016. Hochbeete aus Paletten bzw. Palettenholz wurden von den Werkstätten Horneburg des Diakonischen Werkes Recklinghausen bezogen, Hügelbeete für den
Gemüseanbau aufgeschüttet, ein Gewächshaus für die Tomaten gezimmert, der gesamte Garten von einem
Blühstreifen eingerahmt. Und: schöne historische Steine, ursprünglich Siedlungsfundamente auf dem Kirchplatz, die dem Projekt von der KSR überlassen wurden, begrenzen jetzt das
„Schlüssellochbeet“.
Durch Pressearbeit wurde die Öffentlichkeit über die Vorteile für die Stadtentwicklung, die Stadtökologie und das Stadtklima informiert. Auf Sommer- und Frühlingsfesten mit Mal- und Kunstaktionen
und musikalischer Unterhaltung können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger selbst ein Bild von der Gartenanlage machen. Genießen können sie dabei Kuchen und andere Leckereien aus
eigener Herstellung – auch mit den Produkten des Gartens. Besichtigen kann man den offenen Garten natürlich jeden Tag – allerdings ohne Programm und Imbiss.
Auf monatlichen Treffen möglichst aller Mitwirkenden werden Anschaffungen und anstehende Arbeiten besprochen. An zwei Nachmittagen in der Woche – auch abhängig von Zeit und Wetter - treffen sich
die aktuell 15 Aktiven im Garten zum Arbeiten nach einem selbst erstellten Pflanzplan. Dann wird für einige Stunden gegärtnert und auch geklönt. Die Erfolge der gemeinsamen Arbeit werden
gemeinsam geerntet – und zu Hause oder auch mal gemeinsam genossen.
Erfreulich ist, dass trotz des völlig offenen Geländes wenig Fremdernten oder gar Vandalismus zu beklagen ist. Und auch die Hundebesitzer, die das Gelände vorher für den Gassigang genutzt hatten,
haben - bis auf wenige Ausnahmen - die neue Nutzung akzeptiert.
Durch Bewegung im Freien, gesunde Produkte, angenehmes Miteinander und Austausch untereinander profitieren natürlich die aktiv Mitwirkenden und ihre Familien, aufgrund des offenen Gartens aber
auch die umliegenden Bewohner und Einrichtungen von den "Wohlfahrtswirkungen".
Die Jury hat deshalb entschieden, den Agendapreis 2018 an das Urban gardening Projekt „VestGarten – Gemeinschaftsgarten an der Arche“ zu verleihen.
Wie alle auf Ehrenamtsbasis entstehenden neuen Projekte benötigte auch der VestGarten zur Gründung personelle, ideelle und finanzielle Unterstützung.
Besonders bedanken möchte sich das Team deshalb bei:
> der Anstiftung, München, die solche Projekte fördert
> der Volksbank Marl
> der Landschaft+Siedlung AG, Recklinghausen
> der Kath. Kirchengemeinde Liebfrauen für die kostenlose Überlassung des Grundstücks
> B90/Die Grünen: die die Bürgschaft für evtl. Flächenrückbaukosten übernommen hat
und bei
Jürgen Pohl/VHS für die Unterstützung der Initiative, Nutzung von VHS-Räumen für die Info-Veranstaltungen und spätere Versammlungen, Bus-Beschaffung für die Exkursion.